Klimafrühstück
Seinen wesentlichen Ursprung hat das Klimafrühstück beim Verein KATE e.V. in Berlin. Die Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung hatte bereits 2006 die tolle Idee, den Zusammenhang zwischen Ernährung und Klimaschutz anhand eines gemeinsamen Frühstücks aufzuzeigen. Hier können mittlerweile erweiterte und überarbeitete Klimafrühstückskoffer für die Kindertagesstätte, die Grundschule und die Sekundarstufe I ausgeliehen bzw. ein entsprechender Leitfaden erworben werden. www.kateberlin.de
Um das Klimafrühstück für die Bildungsakteure in der Region attraktiv zu machen und im Rahmen unseres Energiesparprojektes anbieten zu können, haben wir die Anregungen von KATE e.V. aufgenommen und mit einigen Veränderungen und didaktisch sinnvollen Ergänzungen drei RUZ-Klimafrühstückskoffer für die regionale Ausleihe und den Einsatz in den 3. - 6. Klassen zusammengestellt, von denen einer mittlerweile im RUZ Oldenburg zur Verfügung steht.
Die Finanzierung und Erprobung dieser RUZ-Klimafrühstückskoffer ermöglichte mit einer Projektförderung die Firma Nordforst. www.nordfrost.de
Wie hängen Ernährung und Klimaschutz zusammen?
Etwa ein Fünftel der hiesigen Treibhausgasemissionen entstehen, wenn Lebensmittel erzeugt, verarbeitet, gelagert, transportiert, gekühlt und am heimischen Herd zubereitet werden. Essen und Klimaschutz hängen also eng zusammen; die Entscheidungen, die jeder für den eigenen Tisch und Magen trifft, wirken sich auf viele andere Menschen der Erde aus. Diesen Zusammenhang greift das RUZ mit dem Klimafrühstück auf.
Am Beispiel des täglichen Frühstücks erfahren Schülerinnen und Schüler, welcher Zusammenhang zwischen unserem Konsumverhalten und dem Thema Klimaschutz besteht. Etwa warum es nicht sinnvoll ist, im August Äpfel aus Neuseeland zu kaufen oder Unmengen an kleinen Joghurts in Wegwerfverpackungen zu verputzen.
Die Projektidee besteht darin, mit den Kindern gemeinsam zu frühstücken, wobei die Produkte vom Frühstückstisch anschließend gemeinsam nach den Kriterien Transportwege (Regionalität), Anbauart (biologisch/nicht biologisch), Abfallmengen (Verpackung), Saisonalität (Jahreszeit) und Fleischkonsum (vegetarisch/nicht vegetarisch) bewertet werden. Es wird gemeinsam überlegt, warum die eine oder andere Speise „klimafreundlich“ oder „klimaunfreundlich“ ist und es werden Klimatipps gesammelt, z.B. die Regel: Regional ist erste Wahl. Kurze Transportwege sind besser als lange, da dabei weniger Energie aufgewendet werden muss. Gemeinsam begreifen die Schülerinnen und Schüler, wie sich diese Unterschiede auf das weltweite Klima auswirken und stellen einen Bezug zwischen eigenem Handeln und Klimawirkungen her.
Das Klimafrühstück ist vielseitig einsetzbar. Es dient als Einstieg in die ausführliche Bearbeitung des Themas Klimaschutz und/oder Ernährung. Es kann aber auch als eigenständiges Projekt durchgeführt werden. Das Regionale Umweltzentrum bietet auf Wunsch gerne eine Fortbildung für interessierte Lehrkräfte zum Thema an. Ausgestattet mit dem Materialkoffer können die Pädagogen das Klimafrühstück anschließend eigenständig in ihrer Klasse durchführen und so einen Beitrag zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung leisten.